Mein Logitech G533 Headset ist kaputt gegangen. Genauer das Mikrofon bleibt seit ein paar Tagen stumm. Für mich besonderes Merkmal ist, dass das Mikrofon hoch- und runter geklappt werden kann, wobei das Mikrofon beim Hochklappen stumm geschaltet wird. Das ergibt für mich den sehr intuitiven visuellen Queue im Augenwinkel, ob das Mikrofon offen ist oder nicht. Den Vorgänger vom gleichen Hersteller musste ich auch schon vier mal reparieren, weil die dünnen Käbelchen des Mikrofon der Dauerbelastung des Hoch- und Herunterklappens nicht gewachsen waren. Ganz unerwartet ist das für mich also nicht gewesen. Allerdings trat der Tod des Kabels bei diesem Modell deutlich früher ein, als bei dem alten.
Reparatur
In Erwartung einer nervigen, aber relativ trivialen Reparatur habe ich das Gerät geöffnet. Ich erblickte – wie zu erwarten – eine eher unterdurchschnittliche Verarbeitungsqualität. Und auch sehr deutliche Anzeichen für geplante Obsoleszenz. Anders kann ich mir die Kabelführung des etwas pathetisch anmutenden Kabels nicht erklären. Jedes Aufklappen des Mikrofons zieht das Kabel an einem Plastiksteg in eine 180°-Biegung. Entsprechend aufgerieben sieht der Mantel aus und es gucken einzelne Kupferlitzefragmente heraus. Beim Vorgänger ging das Kabel selbst ohne diese Schikane kaputt.
Die mechanische Konstruktion kommt nicht viel besser weg. Das hier ist das “Gelenk” an den Ohrmuscheln. Und die Partikel sich kein Staub, sondern Plastikabrieb.
Interessanterweise sind im Mikrofonkabel 5 Kabelstränge drin. Alle als blanke, verdrillte Äderchen, die lediglich durch einen Kunststofflack gegen Kurzschluss gesichert sind. Dieser Lack macht das Löten nicht gerade einfacher und muss erst einmal weggebrannt werden – wodurch allerdings die Isolierung verloren geht. Und das Kabel hat auch bestenfalls 2cm Spiel, was bereits der Länge der Schadstelle entspricht. Vollständig ersetzen kann ich das Kabel aber ebenfalls nicht, weil der Bügel ultraschallverschweißt ist und somit nur destruktiv geöffnet werden kann. Außerdem verschwinden die Kabel noch einmal in einem pseudo-flexiblem Metallschlauch.
Das ist eigentlich irreparabel. Und selbst wenn ich es hinbekomme, dürfte die Reparatur nicht lange halten. Die Versteifung durch die Lötstellen (und neuen Kurzschlussschutz) wird die die Last auf eine neue Stelle des Originalkabel verlagern. Und das hat ja bereits bewiesen, dass es der mechanischen Belastung nicht gewachsen ist.
Ich hab es dennoch zusammen gepfuscht und mit UV-härtender Lötmaske isoliert. Aber ich verspreche mir kaum 2 Wochen, bis es wieder kaputt geht – selbst wenn ich mich mit dem Klappen zusammenreiße. Vllt. kann ich so die Zeit überbrücken, bis ein Ersatz eintrifft. Ein Ersatz, der bestimmt nicht wieder von Logitech kommen wird…
Wartung des Logitech G533
Ein paar milde Worte möchte ich fairerweise noch loswerden. Der Akku ist im rechten Ohrhörer verbaut, somit kann er mit einem Philips-Schraubendreher geöffnet werden. Er ist eingeklickt und hat einen Steckverbinder, somit kann man ihn gut öffnen. Links benötigt man ein Torx-Bit.
Die Reinigung ist sehr einfach. Die Ohrpolster zieht man einfach ab, das Kopfband ist mit 4 Schrauben gesichert und ist so ebenfalls gut für die Reinigung entfernbar. Im Gegensatz zu dem Kunstleder des Vorgängers, kann man diese Teile in der Waschmaschine oder per Hand.